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16.03.10 Fraktionserklärung

Frauen verdienen MEHR!

Das forderten Frauen verschiedener Organisationen und Parteien am internationalen Frauentag vom 8. März und am letzten Samstag in Bern bei einer Kundgebung.

Globale Herausforderungen, wie die Weltwirtschaftskrise, der Klimawandel oder die fortschreitende Technologisierung gestalten die Lebensbedingungen der Menschen ständig neu.

Im Vorfeld des 100-jährigen Jubiläums des internationalen  Frauentages 2011, stellen wir fest, dass sich insbesondere die Lage der Frauen weltweit, in Europa und in der Schweiz nicht nur verändert, sondern verschlechtert hat. Gerade die Weltwirtschaftskrise trifft im besonderen Masse die weibliche Bevölkerung. Frauen werden von den Arbeitsmärkten verdrängt, verlieren an Bildungs- und Aufstiegschancen, sind vermehrt Opfer von Gewalt und haben weniger Zugänge zu Gesundheitsversorgung und Nahrungsmitteln.

Ständig steigende Arbeitslosenzahlen, die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse, Zweitjobs, die weit auseinander klaffende Einkommensschere und die hohe Armutsgefährdung sind auch im Aargau Realität. Seit  14 Jahren ist zwar das Gleichstellungsgesetz in Kraft, von der tatsächlichen Gleichstellung sind wir aber noch weit entfernt.

Frauen mit einem mittleren und unteren Einkommen, und von denen gibt es auch bei uns nicht Wenige, leiden an ihrer finanziellen Situation.

Das Geld reicht nirgends hin. Die Aussage, Betroffene müssten Prioritäten setzen, und es sei halt nicht jeder Wunsch erfüllbar, ist arrogant und zeigt auf, welche Ungleichheit in unserer Gesellschaft besteht.

Frauen leisten, gerade im Dienstleistungsbereich, von dem wir schlussendlich alle profitieren, einen grossen Einsatz, und das für einen niederen Lohn.

Betroffen davon sind natürlich auch Männer. Die Mehrfachbelastung punkto Finanzen und Vereinbarung von Kindererziehung, Beruf und Haushalt lasten vor allem aber auf den Frauen.

Die SP-Fraktion fordert daher einmal mehr:

Lohngleichheit von Frauen und Männern, denn nach wie vor, in den Medien wurde breit darüber berichtet, verdienen Frauen im Schnitt mehr als 20% weniger für die gleiche Arbeit.

Und wir wollen und setzen uns ein:

Für die Unterstützung bei der Vereinbarung von Familie und Beruf . Im Aargau fehlen nämlich rund 15000 Plätze für Familien ergänzende Betreuung.

Die drei Vorstösse, die wir heute einreichen, gehen aber nicht ausschliesslich von der Frauenperspektive aus. Frauenrechte sind für uns Menschenrechte, d.h. für alle: Frauen, Männer und Kinder. Gerade die Kooperation zwischen Frauen und Männern ist wichtig. Menschenrechte sind nicht verhandelbar und müssen in der Schweiz noch besser umgesetzt werden. Darin liegt ein grosses Fortschrittspotential für unser Land.

Der Internationale Frauentag bietet uns immer wieder die Möglichkeit, eine Standortbestimmung zu machen.

Zum Inhalt unserer 3 Vorstösse:

Der Kinderschutz ist bei häuslicher Gewalt schlecht gewährleistet. Der Regierungsrat wird ersucht zu prüfen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, um diesen Schutz sicherzustellen.

In einem weiteren Vorstoss verlangen wir die Prüfung von Umsetzungsmöglichkeiten, um die Vereinbarung von Beruf und Familie für Väter und Mütter gesetzlich zu verankern.

Und schliesslich ersuchen wir den RR  zu untersuchen, was unternommen werden muss für Frauen, die sich keine Pensionskasse leisten können.

Frauen verdienen wirklich MEHR.